ZUr Geschichte der Katharinenkirche

GESPRÄCH MIT KATHARINA VON ALEXANDRIA

 

ZUR EINWEIHUNG

 DER RENOVIERTEN EV. KATHARINENKIRCHE IN SEELBACH

am 12. Januar 2020

gewidmet den Bürgern von Seelbach

von Pfarrerin Anke Doleschal

 

D: Doleschal

K: Katharina

 

D: Liebe Gemeinde, sechsundsechzig Jahre war unsere Kirche namenlos. Es war die Kirche am Berg. Wir hatten zunächst nur vor, die ergraute Kirche wieder zum Strahlen zu bringen.

Helligkeit und Wärme waren unser erstes Ziel.

Der Name flog uns zu. Ganz nebenbei auf dem Weg der Renovierung lag er auf der Hand: Evang. Katharinenkirche.

Das liegt daran, dass diese Kirche in ihrer eleganten Schlichtheit in ihren Wänden und bis in den Boden hinein pulsiert von Geschichte und Geschichten…

Um ihrer Bedeutungstiefe auf den Grund zu gehen haben wir nun die Gelegenheit mit einer Fachfrau ins Gespräch zu kommen - mit der aktuellen Katharina von Seelbach!

K: Es ist für die Seelbacher Katharina ein historischer Anlass die Einweihung einer namensgleichen Kirche zu erleben.

Kein Name hätte wohl besser nach Seelbach gepasst.

D: Viele halten Katharina für das Töchterlein des raubeinigen Grafen Diebold von der Geroldseck oder für ein Burgfräulein…aber die Hintergründe sehen anders aus…

K: Ich trage wohl Kleider aus der Zeit der Verleihung des Marktrechts aus dem Jahre 1455 in den Farben der Geroldsecker und habe auch ein Medaillon um den Hals von der Geroldseck. Aber als Persönlichkeit bin ich viel älter. Ich habe um 300 nach Christus gelebt.

D: Liebe Katharina, bitte entwirren Sie unsere Gedanken.

K: Wir feiern Ende November um den 25. herum den Katharinenmarkt, weil für den Namenstag der Katharina von Alexandria Graf Diebold das Marktrecht verliehen bekam.

D: Der Katharinentag ist also genauso ein Gedenktag wie der Martinstag und auch der Nikolaustag?

K: Ja, man sprach früher weniger in Daten, eher in Fest – und Namenstagen.

D: Nikolaus und Martin haben gelebt in der Zeit der ersten Christenheit. Sie waren mutige Menschen und die Gedenktage erinnern an sie.

Sind Sie auch eine mutige Frau?

K: Nun als Katharina stehe ich für eine Frau, die sich nicht von ihrem Glauben abbringen ließ.

D: Es heißt: Sie hatten Chancen die Frau eines römischen Kaisers zu werden. Darüber würden wir gerne mehr erfahren!

K: Ich bin auf Zypern geboren – so erzählt man sich. Wie Barbara und Lucia habe ich früh durch meine Lehrer vom christlichen Glauben erfahren. Ich durfte lernen, mich bilden, meine Redegewandtheit schulen und meinen Glauben festigen. Das hat mich begleitet in Zeiten der Christenverfolgung.

D: Zu jener Zeit herrschte in Ägypten ein Tyrann: Maximinius soll er geheißen haben. Sind Sie im persönlich begegnet?

K: Leider ja. Wir Christen wurden gezwungen den römischen Göttern zu opfern.

In Alexandria, wo ich lebte, stand das größte Serapisheiligtum der Antike. Serapis war eine stiergesichtige Gottheit, in der der griechische Zeus und der ägyptische Osiris miteinander verschmolzen waren. Die Römer wollten sich doch anbiedern an die örtlichen Gottheiten, damit die eroberten Gebiete keinen Ärger machen. So ergaben sich Götterfusionen. Maximinius förderte diesen Kult und 285 nach Christus wurde dieser Tempel fertiggestellt. Wer dort nicht opferte wurde zum Tode verurteilt.

Man erzählt über mich, dass ich das Singen der Todgeweihten aus der Arena gehört habe, den Kaiser abfing und ihm den Weg versperrte.

D: Das ist wirklich mutig. Und standhaft. Hat er sie respektiert und angehört?

K: Er war ziemlich überrascht, dass da eine Frau stand, die ihn kritisierte.

D: Eine kluge Frau! Eine, die weitaus klüger ist als er. Das muss ihm die Sprache verschlagen haben. Was haben Sie ihm denn gesagt?

K: „Anbetung kannst du weder für dich noch für deine steinernen Bilder verlangen. Anbetung gebührt allein dem einen Gott, dem Herrn, der Himmel und Erde erschaffen hat. Warum hast du alle diese hierher befohlen und zwingst sie törichte Opfer zu bringen? Dein Tempel ist zwar voll Kunstwerke, die deine Steinmetze gemacht haben, dennoch weißt du, dass all dies zu Staub zerfallen kann. Bewundere vielmehr den Schöpfer, der Himmel und Erde geschaffen hat. Dann frage dich, wer gewaltiger ist!“

D: Eigentlich hätte Maximinius Sie sofort umbringen lassen müssen. Sie haben ja Ihr Leben riskiert!

K: Ich bin mir nicht so sicher, ob er mir genau zugehört hat. So wie der mich angeschaut hat, hatte er etwas anderes im Kopf…

D: Das interessiert uns – was meinen Sie hat er gedacht?

K: Er hat gehofft, dass ich mich verbiegen lasse, meinen Glauben aufgebe und seinem Harem beitrete. Nach der Kaiserin sollte ich zur Ersten gehören…was Männer, die sich allmächtig fühlen eben so herumtönen…

Jedenfalls hat er mir gerne zugehört. Manchmal kam ich mir vor wie die berühmt gewordene Märchenerzählerin aus 1001 Nacht – wie Scheherezade.

Alexandria war außerdem einen große Bildungsmetropole. Hier stand die berühmte Universität. So lud er fünfzig Philosophen ein, damit sie mit mir disputierten.

D: Fünfzig Männer gegen eine Frau?

Waren das alles heidnische Gelehrte?

K: Vor dem Gespräch waren sie es noch. Während des Gespräches mit mir änderten sie ihre Meinung. Nach der Disputation waren sie Christen. Das war tödlich für sie.

D: Den Kaiser hat es bestimmt gewurmt, dass führende Denker sich gegen ihn stellten. Aber er selbst hat Ihnen doch auch gerne zugehört. Hat er sie verschont?

K: Ich führte viele Gespräche mit ihm. Manchmal hatte ich das Gefühl, ihn überzeugt zu haben. Wäre ich ein Mann gewesen, hätte er mir diese Aufmerksamkeit wohl nicht geschenkt. Doch einmal riss ihm der Nerv. Ich hatte ihm erzählt von der Auferstehung Jesu und dem leeren Grab am Ostermorgen. Da brauste er auf:

„Niemand der tot ist, kann wieder lebendig werden. Wenn du mir das nicht innerhalb von drei Tagen beweisen kannst, werde ich dich hinrichten lassen wie die 50 Gelehrten.“

D: In Rom, in der einer der ältesten Kirchen, die auf den Fundamenten eines heidnischen Tempels gebaut ist, da kann man Sie, Katharina sehen. St. Clemente heißt diese archaische Kirche. Da stehen Sie allein umringt von Männern und Sie halten etwas in der Hand…

K: Ja, das war mein Beweis!

Ich halte ein Ei in der Hand, ein nahezu Ausgebrütetes. Ich ging mit diesem Entenei zum Kaiser. Der verhöhnte mich und schrie: „Mit einem Stein kommst du zu mir!“

„Du denkst, das ist ein Stein“, antwortete ich.

Da machte es im Ei: tock tock… und ein Küken schlüpfte heraus.

Da entgegnete ich ihm: „Wie der Vogel aus dem Ei gekrochen, so hat Christus das Grab zerbrochen.“ (Liedvers von Siegfried Macht)

D: Sie sind also die Erfinderin des Oster – Ei. Deswegen schmücken wir mit Eiern an Ostern.

K: Neues Leben! Christus zerbricht die harte Schale des Todes…

D: Haben Sie den Kaiser damit überzeugt? Ich fürchte nicht, wir haben viel Grausames über Ihr Schicksal gehört.

K: Er ließ mich peitschen, einsperren, vier Räder anfertigen mit Nägeln drin, wollte mich zu Tode reißen. Alles, was in Menschenhirnen an Grausamem produziert wird, wurde an uns Märtyrern rausgelassen. Man hat solches auch gern weitererzählt und ausgeschmückt mit Schaudern.

D: Aber inmitten des Grauens – scheint das Helle: Man sagt,

Engel haben das Rad zerbrochen, statt Blut floss Milch…

K: Noch mehr Schönes gibt es zu berichten über mein Ende:  Engel trugen meinen Leichnam fort zum Berg Sinai.

D: Zu dem Berg Sinai, wo Mose die Zehn Gebote erhielt?

K: Ja, der Nachbarberg heißt nach mir: Katharinenberg. Dort soll ich beerdigt worden sein…

D: Dort steht das berühmte Kloster, das nach Ihnen benannt ist und 500 Jahre später errichtet wurde. Dort schrieben Mönche die Heilige Schrift ab. Und dort im Katharinenkloster wurden wertvolle Handschriften entdeckt – die berühmteste fand Herr Tischendorf im Korb für Brennmaterial an der Feuerstelle.

Heute liegt der Inhalt des Feuerkorbs im Museum und die Handschrift ist der berühmte Codex Sinaiticus.

K: Und von dort habt ihr den Fußboden für eure Kirche.

D: Ich habe immer gedacht, wenn wir auf Reisen an den Steinbrüchen dort vorbeifuhren: Wir kann man so ehrwürdigen alttestamentlichen Boden abbauen. Wer ist es würdig solchen zu bekommen?

K: Ihr! Eure Kirche!

Da hat Steinmetz Göhrig einen guten Griff getan! Was Sonniges habt ihr gesucht.

D: Und ägyptischer Boden in Verbindung mit einer Fußbodenheizung lässt uns nie wieder frieren. Nun haben wir einen Boden, der Geschichten erzählten kann.

K: Ein Fischlein aus dem Roten Meer schwimmt auch durch eure Kirche – hier vorne beim Klavier…  

D: Wir sind auch sehr stolz auf unser edles Stück alttestamentlichen Fundamentes.

K: Doch - Hand aufs Herz: Eine historische Figur bin ich nicht. Ich will Sie jetzt nicht enttäuschen…Die Legende hat viel aus mir gemacht.

D: Wir haben Ihnen auch nicht alles wörtlich abgenommen. Aber der Kern bleibt: Sie stehen für eine österliche Botschaft. Sie erinnern uns an die vielen gebildeten Frauen damals, die es schwer hatten, die mutig und redegewandt waren.

Es gibt viele Katharinen, viele denen es erging wie Ihnen.

K: Ja, eine davon ist sehr bekannt: Sie heißt Hypatia, die Gelehrte aus Alexandria, Sie hat nur wenige Jahrzehnte nach mir gelebt. Sie erlitt auch ein schweres Schicksal. Doch waren da die Vorzeichen anders. Es dauerte nicht mehr lang, da kamen die Christen an die Macht. Die Tempel wurden zerstört und in Kirchen umgewandelt und der Spieß drehte sich um…

D: Hypatia wurde doch nicht etwa Christin?

K: Sie war außerordentlich gebildet. Lehrte Mathematik, Astronomie, Philosophie, trug einen Philosophenmantel wie die Männer. Aber sie wurde kritisiert für ihr selbstbewusstes Auftreten als Frau und war den Christen ein Dorn im Auge. Von aufgehetzten fanatischen Christen wurden sich 415 brutal ermordet. Im Hintergrund stehen politische Machtkämpfe. Sie war ein Opfer im Machtkampf der Mächtigen.

D: Sie bestehen aus vielen historischen Frauenschicksalen, Katharina – deshalb verehren Sie auch viele: Gelehrte, Lehrer, Redner, Studenten, sie gelten als Helferin bei Sprachleiden…und daher ist es entlang eines Schulweges und in der Nachbarschaft einer Schule auch sinnvoll die Kirche nach einer Gelehrten zu benennen…

K: Außerdem war die Katharina, die Käthe genannte wurde, Luthers Frau,  auch eine tapfere, kluge, starke Person.

D: Sie sind nicht nur eine österliche Gestalt, Katharina – auch eine adventliche.

Mit ihrem Namenstag betreten wir die Zeit des Advent. Sie sind die Türöffnerin der Adventszeit

K: Es heißt ja: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Beim Katharinenmarkt am Katharinentag wird noch mal tüchtig getanzt und dann beginnt die adventliche Buß – und Fastenzeit.

D: Die Adventszeit in Seelbach ist wirklich etwas ruhiger als anderswo. Alle sind so fertig, dass man erst wieder zur Besinnung kommen muss. Besonders am Dienstag danach.

So besingt es auch das Volkslied: „Heißa Kathreinerle, schnür dir die Schuh“.

K: Mit dem Kathreinerle ist keine holde Maid gemeint, sondern der Katharinentag: Heißa, es ist Katharinentag – noch einmal austoben, das Tanzbein schwingen, Geld ausgeben, lachen und sich vergnügen, bevor die Wirtin mit viel Gebrumm den Tanzboden ausfegt.

D: Wenn ich an Ihr Martyrium denke, dann ist die zweite Strophe nicht gerade geschmackvoll. „Dreh wie ein Rädele flink dich im Tanz“ – das ist eine Anspielung auf ihr Erkennungszeichen – das Rädern am Rad.

K: Ein zerbrochenes Rad finden wir auch unten am Katharinenbrunnen bei der Eisdiele.

D: „Heute heißt es lustig sein, morgen ists aus!

Sinket der Lichterschein gehen wir nach Haus…“,

heißt es in dem Lied.

Dann beginnt die Bußzeit, dann ist es wirklich aus mit „Didl Dudl Dadl schrumm schrumm schrumm…“

K: Als Türöffnerin der Adventszeit helfe ich den Blick für das Wesentliche zu gewinnen: In Seelbach ist es einfach. Das Geld ist dann ausgegeben, wir sind alle müde vom Feiern und brauchen Ruhe.

Aber wie die Frau Wirtin den Tanzboden ausfegt in dem Lied, so sollen wir unser Herz ausfegen. Nicht mit Gebrumm, sondern mit Erwartung auf den König unserer Herzen, auf den Herrn der Herrlichkeit…auf Jesus.

D: Sie helfen uns Katharina, den richtigen Blick auf die Adventszeit zu werfen: Runterfahren in Ansprüchen und Erwartung. Nur einem gilt die Erwartung...wir werden an Sie denken: Im Advent und an Ostern – nicht nur am Katharinenmarkt.

K: Normalerweise werden die Kirchen, wenn Sie nach Märtyrern benannt werden auch mit den Symbolen geschmückt…ein Rad habe ich noch nicht entdeckt.

D: Wir werden uns auch nicht an Ihre Qualen erinnern, sondern an die frohe Botschaft, die wir mit Ihnen verbinden. Dort, in der noch unschuldig weißen Nische werden wir uns etwas für Sie überlegen. Aber Katharina, das wird nichts Schreckliches sein.

K: Aber das wichtigste Marterwerkzeug, das Kreuz, ist auch nicht da…

D: Liebe Katharina, an einem Marterwerkzeug sind wir nicht wirklich interessiert. Wo soll da Trost herkommen? Aber wenn Sie in den Himmel sehen, dann sehen Sie das Kreuz.

K: Da oben im Licht!

D: Genau im Licht, leicht, unbeschwert, nicht erschlagend und todbringend. Sie haben erzählt von Jesu Auferstehung – dies ist ein wirkliches Katharinenkreuz, denn es erzählt auch von der Auferstehung. Es wirkt schwebend.

Wenn man die Kirche betritt und vom Eingang her kommt hat das Kreuz den Tannenwald im Rücken. Heimat. Je näher wir uns dem Altar nähern, desto mehr nimmt der Himmel zu. Wer hier vorne sitzt, sieht das Kreuz ganz in den Himmel getaucht.

K: Wäre es dann nicht in der Mitte am Schönsten gewesen?

D: In der Mitte ist das Pfarrbüro angebaut. Das konnten wir nicht abreißen.

Aber wir haben die Kanzel vor das Kreuz gestellt.

Der, der Gottes Wort verkündigt, dem stärkt der Auferstandene den Rücken. Wer Gottes Wort hört, blickt auf das Kreuz. So verstehen wir unser Kreuz.

K: Da werden sich wohl einige noch dran gewöhnen müssen.

D: Alles Neue ist erst mal neu.

Man kann es trotzdem liebgewinnen, wenn man versteht.

Auch unsere Wände mit ihrer Geschichte muss man erst mal verstehen…

K: Haben die Wände auch eine Geschichte wie der Boden?

D: Die Wände wurden errichtet von Menschen, die hier erst mal fremd waren.

Achthundert Evangelische sind nach dem Krieg in Seelbach untergebracht worden. Achthundert absolut Fremde, von der Konfession her und von ihrem Lebensweg. Sie stammten alle aus Ostpreußen, die Kinder kamen zum großen Teil ohne Vater, der im Krieg geblieben war, vermisst, gefallen, gefangen…

Sie haben alles verloren. So mancher konnte noch seine Bibel retten. Ihre Namen bleiben uns und weil wir uns an sie erinnern wollen, haben wir ihnen auch eine Gedenktafel errichtet im Sockelbereich des Turms.

K: Auch die Erbauer haben ein Martyrium erlitten. Heute stehen nicht die Gedenktage von Heiligen im Vordergrund. Es sind die, die von Hoffnung und ihrem Glauben getragen Schweres überwunden haben.

D: Während wir daran gearbeitet haben, das Beste für dieses einst mühsam erbettelte Kirchlein zu ermöglichen, haben wir etwas festgestellt:

Wir haben diesen Ort ins Herz geschlossen.

Unsere Kirche ist nicht groß – aber vielfältig nutzbar.

Sie ist nicht prunkvoll – aber fein in ihrer Bescheidenheit.

Sie ist nicht nach Osten ausgerichtet – aber lässt trotzdem die Morgensonne bunt durch die Fenster von Herrn Packwitz hineinscheinen.

Wir haben gemerkt, dass man seine Kirche liebhaben kann.

K:  Das wünsche ich Euch: dass Ihr entdeckt, dass man Kirche lieben kann, ins Herz schließen kann, so wie ihr eingeladen habt mit dem Vers:

„Herzlich lieb habe ich o Herr, die Stätte deines Hauses und den Ort, da deine Ehre wohnt.“

D: Wer hier gearbeitet hat, der hat das gespürt. Vielleicht merken wir das erst, wenn wir uns einsetzen, Zeit verschenken, Energie aufbringen. Und ich bin sicher, dass alle, die hier gewirkt haben die kleine Flüchtlingskirche der alten Ostpreußen mit besonderen Augen sehen.

K: Die Hymne der Ostpreußen singt auch vom Licht und der Helligkeit.

D: Sie beschreibt die Landschaft, die sie verlassen mussten, die Weite, den unendlichen Himmel, das Wasser…

K: Singen wir ihre Hymne in Erinnerung an Sie.

D: Das machen wir gerne und danken Ihnen, Katharina für ihren ermutigenden Besuch.

Spätestens wenn wir unser Haus mit Ostereiern dekorieren, denken wir wieder an Sie und Ihre Botschaft.

Und in Erinnerung und in Respekt für die Erbauer, auch für die unter ihnen, die im Renovierungsjahr gestorben sind und die Kirche gerne noch gesehen hätten – erheben wir uns, wenn wir ihre Hymne singen.

„Land der dunklen Wälder und kristall‘nen Seen

 über weite Felder lichte Wunder gehen.

Starke Bauern schreiten hinter Pferd und Pflug,

über Ackerbreiten streicht ein Vogelzug.

Und die Meere rauschen den Choral der Zeit,

Elche steh’n und lauschen in die Ewigkeit.

Tag hat angefangen über Haff und Moor, 

 Licht hat angefangen, steigt im Ost empor.“