„Samen  für die Ukraine“

Möge die Ukraine wieder erblühen 

     Liebe evangelische Kirchengemeinde in Seelbach,

 

haben Sie sich auch schon gefragt: „Kann ich alleine angesichts von Krieg und Hunger überhaupt etwas tun?“ Ja. Ein jeder Mensch kann etwas tun.

 

Wer einen eigenen Garten besitzt, bekommt mehr Samen vom Gemüse, als im nächsten Jahr gepflanzt werden kann. Eine Möhrenblüte z.B. bringt etwa 30.000 Samenkörner hervor.

Im Juni letzten Jahres rief ich erstmals zur Sammlung auf und mein Aufruf wurde erhört. Von meinem gesamten Umkreis erhielt ich Saatgut von Tomaten, Paprika, Gurken, Rote Rüben, Gelbe Rüben, Kräutern, Erbsen, Bohnen, einfach allem, was es an Gemüse gibt. Ich packte alles in Kartons und brachte es zum Verein ‚Lahr hilft‘ der den Transport in die Ukraine übernahm. Eine Frau in Kiew schickt ihn sortiert an Familien, Höfe und Dörfer. Inzwischen sind es knapp 90 kg Samen, die gesandt und gepflanzt wurden, die wuchsen und inzwischen auch geerntet werden konnten.

 

Wenn Ware ankommt, erhalte ich über What’s App ein Foto oder ein kleines Video mit Dankesworten. Das Saatgut ist dringend notwendig, denn die Lage, das wissen Sie selbst aus Fernsehen und Radio, wird immer katastrophaler. Wo der Krieg seine zerstörerische Spur hinterlassen hat, gibt es keinen Samen mehr, um ihn in die geschundene Erde zu legen. Es gibt auch keine Geschäfte mehr, wo man Samen kaufen kann.

 

Wir können Samen kaufen. Wer keinen Garten hat, kann gerne Samentütchen kaufen. Ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht, ein Möhrentütchen zu öffnen und die Samenkörner gewogen und gezählt. Es enthält knapp 5 Gramm mit 4.380 Samen! Selbst wenn nur ein kleiner Teil aufginge, ergäbe das eine gute Menge Gelbe Rüben! Stellen Sie sich nun einen Kürbiskern vor. Und nun einen ausgewachsenen Kürbis! Und nun die Ernte der  gelieferten Menge von 90 kg Gemüsesamen! Ungeheuerlich, gell?

 

Es geht noch um etwas viel Größeres. Wenn es in einer Region nichts mehr zu essen gibt, bleibt den Anwohnern als Ausweg nur die Flucht. Die Samen erfordern, dass die Menschen wieder ihre fruchtbare Erde mit den Händen anfassen, bearbeiten. Garten ist Heimat. Es gibt Arbeit, sie gibt dem Leben Sinn!

 

Unabhängig von aller Politik sind es die Menschen, die leiden und Hilfe brauchen.

Ich bitte Sie von ganzem Herzen, sammeln Sie Gemüsesamen oder kaufen Sie Sämereien, bringen Sie sie in die Kirche.

„Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.“ Evangelium, Matthäus 25,40

 

Wir können etwas tun!

 

Alles Liebe und Gute auf Ihren Lebenswegen,

Ihre

Franziska Lau

Wenn Sie Saatgut zum Spenden haben, wenden Sie sich bitte an:

„Lahr hilft – Gemeinsam Europa e.V.“

https://gemeinsam-europa.com/

oder direkt an Franziska Lau 

franziska.lau@online.de

Von Lahr aus bringt diese Initiative das Saatgut zur Verteilung in die Ukraine.